Bild von Akbar Nemati auf Pixabay
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Tipps zum richtigen Verhalten

Ein Wespen- oder Hornissennest am Haus/Wohnung/Garten muss nicht zwangsläufig umgesiedelt oder zerstört werden. Es ist sehr gut möglich, harmonisch mit diesen Insekten zusammenzuleben.
Hier ein paar Tipps und Hinweise vom NABU.

 

Wespe ist nicht gleich Wespe
Es gibt einige hundert Wespenarten in Deutschland. Davon bauen nur einige wenige sozial lebende Arten Nester. Eine einzelne Königin gründet dann im März/April (Hornissen erst ab Mitte Mai) nach der Winterruhe ihr Volk mit dem Bau der ersten Wabe. Die sozialen Wespen bauen im Gegensatz zu den Honigbienen nicht aus selbstproduziertem Wachs, sondern aus gesammeltem Holz.

Wespennester einfach zu entfernen, ist strafbar
Zunächst einmal: Wespen sind laut Bundesnaturschutzgesetz - wie alle wild lebenden Tiere - geschützt. Es ist verboten, sie ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Gefährdung sogar zu den besonders geschützten Arten. Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen bis zu 50.000 Euro kommen.

Ein Nest am Haus/Wohnung muss aber auch nicht zwangsläufig umgesiedelt oder zerstört werden.
Es ist sehr gut möglich, harmonisch mit Wespen und Hornissen zusammenzuleben. Die Hautflügler sind nämlich viel friedlicher als ihr Ruf.

 

 

Bild von David Hablützel auf Pixabay

 

Mit diesen Tipps, kann das Zusammenleben gelingen:

Allgemeine Tipps:

  • Ruhe bewahren
  • Süßigkeiten, Nahrungsmittel und Getränke im Freien abdecken
  • Trinkhalme verwenden
  • Essensreste wegräumen
  • Kindern nach dem Essen Gesicht und Hände abwischen
  • Mülleimer und Kompost abdecken
  • Hektische oder panische Bewegungen vermeiden
  • Nicht anpusten (Kohlendioxid ist für sie ein Alarmsignal)
  • auf geblümte Kleidung und duftendes Parfüm verzichten
  • Fliegengitter (Maschenweite kleiner 3 mm) halten Insekten aus Wohnräumen fern


In unmittelbarer Nähe zum Nest sollten Sie folgende Punkte vermeiden:

  • längeres Verstellen der Hauptflugrichtung
  • schnelle hektische Bewegungen
  • starke Erschütterungen
  • Herumstochern im Wespennest
  • Wespennester sind geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht entfernt werden

 

- Abstand halten
Bleibt man auf einer Distanz von zwei bis drei Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Tiere nicht, fühlen sich die Insekten nicht bedroht und greifen niemanden an.

- Konflikte vorbeugen
Beugen Sie Konflikten vor, indem Sie ungeeignete Nistplätze im Winter versperren. Einige Wespenarten nisten sich zum Beispiel gerne in Rolllädenkästen oder Kaminen ein.

- Fachkundige kontaktieren
Falls sich Wespen oder Hornissen an ungünstiger Stelle angesiedelt haben, sollte man sich unbedingt an Experten (keine Schädlingsbekämpfer!) wenden. Sie können das Nest eventuell umsiedeln.

- Holzlack verwenden
Wespen können Holzverschalungen oder Holzverkleidungen leicht beschädigen, da sie das Holz als Grundstoff zum Bau ihrer Nester verwenden. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Holzverkleidungen intakt bleiben, sollten Sie diese mit umweltfreundlichen Lacken und Farben regelmäßig pflegen.

- Kurze Wespensaison
Die meisten Wespenarten sind kurzzyklisch und ab Ende August wieder verschwunden.
Die Nester, die dann noch aktiv sind und wachsen, sind Nester der Deutschen oder der Gemeinen Wespe.
Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht – also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach – den „unproblematischen“ Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden und keine Bauschäden verursachen.

- im Winter Nest entfernen
Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es „nach Wespe riecht“.