Der Vorfrühling steigt die Berge hinauf
Im Phänologischen Kalender folgt dem Winter der Vorfrühling, der mit der Haselblüte beginnt. Das kann im Flachland schon Mitte Februar der Fall sein. In den Bergen hält sich der Winter länger und die Haselsträucher blühen erst Anfang März. Dabei währt der Vorfrühling ungefähr 40 Tage. Erst wenn Ende März bis Anfang April die Forsythien blühen, beginnt der Erstfrühling.
Tipps zum Vorfrühling
Die Liste der Saaten für die Direktsaat ins Freiland wird im März langsam länger. Karotten, Schalerbsen, Radieschen, Mairüben, Rettiche, Schwarzwurzeln, Lauchzwiebeln, Rauke, Petersilie und Salate können nun in die vorbereiteten Beete gesät werden. Hierbei sind nicht nur Zeilen- und Pflanzabstände zu beachten, auch zukünftige Pflanzengesellschaften in Mischkultur können schon bei der Saat angelegt werden. Zum Beispiel Ringelblumen zwischen Weißkohlpflanzen, die nicht nur sehr gut aussehen, sondern auch ganz praktischen Nutzen haben. Denn die Wurzelausscheidungen der Ringelblume halten schädliche Fadenwürmer von den Nutzpflanzen fern.
Am Fensterbrett können nun die Jungpflanzen von Paprika, Cilli und Tomaten pikiert werden. Dabei dürfen die Jungpflanzen nicht zu warm stehen, denn sonst vergeilen sie. Wer die Möglichkeit hat, kann die Jungpflanzen an sonnigen Tagen zum Abhärten nach draußen setzen. Sollten sich trotz vorab gedämpfter Erde einmal Trauermücken am Aufzuchtgefäß eingefunden haben, können diese mit Gelbtafeln bekämpft werden. Die Gelbtafeln werden in zirka 4 x 6 Zentimeter große Stücke zerschnitten und mit etwas Abstand platziert, damit die Jungpflanzen nicht festkleben. Zusätzlich kann eine dünne Schicht Quarzsand auf die Erdoberfläche der Anzuchtbehälter gestreut werden.
Bereits im März lassen sich viele Pflanzen im Freiland aussäen. Zum Beispiel Karotten, Radieschen, Rettiche, Petersilie, Lauchzwiebeln und mehr
(Foto: Nora Jane Long/Unsplash)
Kartoffeln können daheim bereits jetzt vorgekeimt werden
An einem hellen, kühlen Platz im Haus keimen auf Karton die Kartoffeln vor. Auch hier ist vor allem die Kühle wichtig, damit die Keime schön kräftig und kompakt antreiben. Wenn die Kartoffeln beim Vorkeimen zu warm stehen, werden die Keime zu schnell zu lang und zu dünn. Dünne Keime brechen schneller ab. Anschließend können die Knollen ab Anfang April ins Beet gelegt werden. Zu beachten: Kartoffeln sind Starkzehrer. Deshalb sollte bei der Vorbereitung des Beetes reichlich Kompost eingearbeitet werden. Sechs Liter Kompost auf den Quadratmeter dürfen es schon sein. Auf Beeten für Mittelzehrer, wie Karotten, Zwiebeln, Kohlrabi, Mangold oder Spinat reichen auch drei Liter Kompost je Quadratmeter. Bei den Beeten für die Schwachzehrer wie Rauke, Feldsalat und Erbsen, kann auf zusätzliche Kompostgaben verzichtet werden.
Ökotipp des Monats

Sven-Karsten Kaiser,
Gartenfachberater
Zertifizierter Pflanzendoktor