Ökotipp des Monats
Als Stickstoffdünger für stark zehrendes Gemüse hat sich Brennnesseljauche bewährt. 1 kg Brennnessel auf 10 l Wasser zum Gären in einem geschlossenen Behälter ansetzen. Die Jauche kann im Verhältnis 1:10 verdünnt gegossen oder im Verhältnis 1:50 verdünnt gespritzt werden. Auch zum Aufl aden von Pflanzenkohle ist Brennnesseljauche geeignet.
Mit verdünnter Jauche, aber auch Kaltauszügen oder Tees aus Brennnesseln können Pflanzen vor saugenden Insekten geschützt werden.
Sind die Hundstage heiß, wird der Winter weiß
Ihren Namen haben die Hundstage von dem „Hundsstern“ Sirius, dem hellsten Stern des Sternbildes „Großer Hund“. Bis zur vollständigen Sichtbarkeit des Sternbildes vergehen 30 Tage. Der Sirius ging früher in den Morgenstunden zur Zeit der größten Sommerhitze auf, weshalb schon die Ägypter und Griechen einen Zusammenhang herstellten. Statistiken bestätigen eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Tagen mit Schneedecke im Winter, wenn die mittlere Höchsttemperatur in der ersten Augustwoche über 25 °C gelegen hat. Durch die Präzession der Erdachse hat sich die eigentliche Zeit des Sirius-Aufgangs in Deutschland um ca. vier Wochen verlagert und kann hier erst ab dem 30. August beobachtet werden. Sie ist damit eher ein Zeichen für den beginnenden Herbst. Dennoch gelten traditionell die Tage zwischen dem 23. Juli und dem 23. August weiterhin als Hundstage.
Doch egal, ob Regen oder Sonnenschein, auch im Hochsommer gibt es viel zu tun in unseren Gartenbeeten. Im August können Erdbeeren gepflanzt und dazwischen Knoblauch gesteckt werden. Feldsalat und Winterpostelein sollten bereits in der ersten Augustwoche gesät werden. Auch für Pak Choi, Abessinischen Kohl und Chinakohl ist der August die richtige Saatzeit. Schnelle Kohlrabi können genauso gelingen wie Radieschen, Salatrauke, Dill, Koriander, Spinat und Kresse.
Abgeerntete Beete werden mit einer Mulchschicht aus Grasschnitt oder halbgarem Kompost vor Erosion und Austrocknung geschützt. Wer eine schnelle Gründüngung ausbringen will, sollte zu Ölrettich, Gelbsenf oder Phacelia greifen. Die Fruchtfolge ist zu beachten.
Abgetragenes Beerenobst wird jetzt zurückgeschnitten und Blütenpflanzen werden ausgeputzt.
Beim Wein können Blätter entfernt werden, die die Trauben beschatten, wenn die Sonneneinstrahlung nicht so stark ist, dass Sonnenbrand droht.
Der Kompost muss feucht gehalten und, wenn notwendig, umgesetzt werden.
Für viele Gemüse ist nun Erntezeit. Tomaten, Auberginen, Paprika, Kartoffeln, Zucchini, Gurken und Bohnen können verarbeitet werden, und Brombeeren, Physalis, Stachelbeeren, Blaubeeren und Himbeeren für den Nachtisch.
Nicht zuletzt können Sommerblumen für bunte Sträuße geschnitten, Strohblumen zum Trocknen aufgehängt und Saatgut für die nächste Saison gesammelt werden.
Sven-Karsten Kaiser,
Gartenfachberater
Zertifizierter Pflanzendoktor